Nicht der Libanon steht Saudi-Arabien gegenüber, sondern der Iran und der mögliche Fall von Ma’rib. 

Von Elijah J. Magnier:

Übersetzung CHH

Saudi-Arabien, Bahrein, Kuwait und die Vereinigten Arabischen Emirate wiesen die libanesischen Botschafter aus, gaben ihnen 48 Stunden Zeit zur Ausreise und riefen ihre jeweiligen Botschafter aus Beirut zurück. Der Vorwand war ein Interview, das ein anerkannter Journalist, George Kordahi, einen Monat vor seiner Ernennung zum neuen Informationsminister in der Regierung von Premierminister Najib Mikati veröffentlicht hatte. In dem Interview hat Kordahi erklärt, der saudische Krieg sei sinnlos und die Houthis verteidigten sich gegen eine Aggression von außen, bei der die saudisch geführte Koalition Häuser, Dörfer, Beerdigungen und Hochzeiten bombardiere. Die heftige Reaktion des Golf-Kooperationsrates (GCC) könnte unsinnig und fehlerhaft erscheinen. Der Grund geht jedoch weit über die Meinung eines Journalisten hinaus: Saudi-Arabien glaubt, Druck auf den iranischen Verbündeten im Libanon ausüben zu müssen, weil es versucht hat, Teheran davon zu überzeugen, den Vormarsch der Ansar Allah Houthi auf die ölreiche und strategisch wichtige Stadt Ma’rib im Jemen zu stoppen; ein Versuch, der gescheitert ist. Daher haben sich die Saudis an die libanesische Regierung gewandt, um die Verbündeten der Hisbollah, die engsten Verbündeten des Iran, dafür verantwortlich zu machen.

Iran und Saudi-Arabien haben in der irakischen Hauptstadt Bagdad vier Gesprächsrunden abgehalten, wobei die saudischen Verhandlungsführer wiederholt die Forderung erhoben, die Ansar-Allah (Houthis) daran zu hindern, sich der Stadt Ma’rib zu nähern. Doch die iranische Verhandlungsposition ist konstant: Sie verhandeln nicht im Namen eines Landes oder einer Gruppe, die in der Lage ist, ihre Sache selbst zu verteidigen. Die iranischen Unterhändler konzentrierten sich zunächst auf die Wiedereröffnung der seit 2016 geschlossenen Botschaften bzw. Konsulate, bevor sie sich daran machten, das lange und schwierige Vertrauensverhältnis zwischen den beiden Ländern wiederherzustellen. Iran schlug Saudi-Arabien jedoch vor, eine allgemeine Waffenruhe auszurufen und die Blockade des Flughafens von Sanaa und des Hafens von Hudeidah aufzuheben, um die Rückkehr zur Normalität zu unterstützen.

Dennoch versuchte der Iran, mit den Houthis zu vermitteln. Die Ansar Allah reagierten positiv, indem sie die Übernahme von Ma’rib verlangsamten, allerdings nur, um weiteres Blutvergießen zu vermeiden und die örtlichen Stämme zu überzeugen, eine unnötige Schlacht zu vermeiden. Während dieser Zeit setzte die von Saudi-Arabien geführte Koalition die Bombardierung von Zielen in der Umgebung von Ma’rib und anderen Zielen in den von den Houthis kontrollierten Gebieten fort. Dieses kriegerische Verhalten veranlasste die iranischen Unterhändler in Bagdad zu siebenstündigen Gesprächen mit ihren saudischen Gesprächspartnern über den Jemen und andere Fragen von gemeinsamem Interesse, ohne dass ein substanzielles Ergebnis erzielt wurde. Beide Parteien einigten sich darauf, Ausschüsse zu bilden, die die besprochenen Themen zu gegebener Zeit weiterverfolgen sollen. Der Iran zeigte wenig Interesse daran, die Saudis in der Jemen-Frage zu beruhigen und deutete an: “Der libanesische Hisbollah-Generalsekretär Sayed Hassan Nasrallah hat mehr Einfluss auf die Houthis als der Iran”.

Saudi-Arabien reagierte daraufhin und stufte die im Besitz der Hisbollah befindliche libanesische Bank al-Qard al-Hassan als terroristische Vereinigung ein.  Riad entzog vielen einflussreichen libanesischen sunnitischen Gruppen die Unterstützung, weil sie sich nicht gegen die Hisbollah stellten. Die Saudis haben ihre Unterstützung für die meisten lokalen sunnitischen Politiker eingestellt und ihren Reichtum und ihre Unterstützung auf eine pro-amerikanische, pro-israelische, rechtsgerichtete christliche Gruppe unter der Führung von Samir Geagea gelenkt. Ein solches Bündnis ist verzweifelt, hat keine strategische Bedeutung und verschafft den Saudis keinen einflussreichen Verbündeten im Libanon. Tatsächlich hat Geageas kleine Gruppe keine Chance, sich gegen die Macht der Hisbollah im Libanon zu behaupten, die den christlichen Rechtsaußen und seine Miliz nicht mit Samthandschuhen anfasst.Saudi-Arabien glaubte, mit der Schlacht von Ma’rib auf sich allein gestellt zu sein: Der Sieg der Houthis bedeutete das Ende der sinnlosen siebenjährigen saudischen Zerstörung. In den 

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