Warum zahlt Europa den Preis für die Provokation Russlands durch die USA in Bezug auf die Ukraine?

Geschrieben von – Elijah J. Magnier:

Übersetzt von CHH

Die Vereinigten Staaten von Amerika, Europa und andere westliche Länder propagieren und bereiten sich darauf vor, als ob der Krieg zwischen Russland und der Ukraine “jederzeit” stattfinden könnte, doch Russland und die Ukraine scheinen von den so genannten “Invasionsplänen” nichts zu wissen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Zelenskysagte, dass die “Informationen” über eine mögliche russische Invasion “nur Panik schüren und uns nicht helfen”. Westliche Staatsbürger wurden angewiesen, die Ukraine so schnell wie möglich zu verlassen, damit sich die chaotischen Erfahrungen in Afghanistan, wo sich die Amerikaner überstürzt und ungeordnet zurückzogen, nicht wiederholen. Der Kreml bestreitet jede Invasionsabsicht und behauptet, die “Angelsachsen brauchen einen Krieg um jeden Preis”: Sie verbreiten Fehlinformationen und provozieren. Diese hektische Vorgehensweise deutet jedoch darauf hin, dass noch genügend Zeit für einen geplanten und überlegten Rückzug bleibt, nicht für einen Rückzug ohne Gelegenheit. Was aber wird mit Europa und seinem Gasbedarf, vor allem mit Deutschland und Italien, passieren, wenn Washington beschließt, einen Krieg zu provozieren, und die 1.230 Kilometer lange russisch-deutsche Gaspipeline “Nord Stream-2” in einem solchen Fall blockiert würde?

Europa ist bei der Einfuhr von Erdgas zu mehr als 46.8 Prozent von Russland abhängig und bei der Einfuhr von russischem Öl, von dem es in erster Linie abhängig ist. Die europäischen Länder, die das meiste russische Gas importieren, sind – laut Eurostat – Deutschland, dessen Menge mehr als 65 % seines Bedarfs erreicht, gefolgt von Italien 43 %, Griechenland 39 %, den Niederlanden 26 %, Frankreich 17 %, Schweden 13 %, Spanien 10 %, Portugal 9,7 % und Belgien 6,5 %.

Folglich “stimmt” Amerika mit Europa überein und verhält sich so, als ob es die endgültige Entscheidung über Frieden oder Krieg in der Hand hätte, während es leichtfertig riskiert, das russische Gas abzudrehen, falls es dazu kommt, was für die europäische Bevölkerung sehr schmerzhaft sein dürfte. Die USA werden davon nicht betroffen sein, werden aber gleichzeitig ihre Dominanz und ihren Einfluss auf Europa bekräftigen. 

Präsident Wladimir Putin ist bereit, etwaigen US-amerikanisch-europäischen Sanktionsbeschlüssen entgegenzutreten, indem er sich mit China – ohne einen möglichen Angriff auf die Ukraine unbedingt zu begrüßen – und dem Iran auf die bevorstehenden Herausforderungen einigt. Seit Donald Trump an der Macht war, haben die USA deutliche Anzeichen dafür gegeben, dass sie SWIFT, das weltweit umfangreichste Nachrichtenübermittlungssystem, nutzen und den Dollar als Sanktionswaffe einsetzen, die Biden neben anderen Finanzsanktionen zur Lähmung der russischen Wirtschaft einzusetzen gedenkt.

Der Erfolg des Irans besteht darin, dass er nach 43 Jahren US-amerikanischer und internationaler Sanktionen eine ganze Reihe unabhängiger Entscheidungen getroffen hat, wobei die US-Strafmaßnahmen keinen Sektor der iranischen Wirtschaft verschont haben. Die jahrelange Rezession, die Auswirkungen der Sanktionen auf jeden Aspekt des täglichen Lebens, die beträchtliche jährliche Inflationsrate, die Abwertung der Landeswährung und der starke Rückgang der Ölverkäufe haben jedoch nicht den Zusammenbruch des Irans herbeigeführt, sondern seine Eigenständigkeit. Diese allen Vorhersagen widersprechende Widerstandsfähigkeit stellt ein Modell dar, das bedeutet, dass Russland, das über weitaus mehr Macht und Ressourcen als der Iran verfügt, mit Sicherheit nicht vor den USA kapitulieren und seine lebenswichtige nationale Sicherheit aufs Spiel setzen wird.

Es wird erwartet, dass Russland unter den Auswirkungen der harten Sanktionen leiden wird, auch wenn es in seinem Jahreshaushalt nicht mehr von Öl und Gas abhängig ist (36 %). Seine Devisenreserven belaufen sich auf 630 Milliarden Dollar. Russland verfügt über 1,688 Billionen Kubikmeter Erdgasreserven, die für mindestens hundert Jahre ausreichen. Ebenso exportiertRussland jährlich zwischen 73 und 121 Milliarden Dollar an Öl allein in die USA. Dieser Prozentsatz gilt als niedrig im Vergleich zu den Exporten des Jahres 2012, als Washington 181 Milliarden Dollar für Öl an Moskau zahlte.

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