USA zum Irak: Wir werden uns zurückziehen, aber ohne gedemütigt zu werden.

Von Elijah J. Magnier: @ejmalrai

Translated by: CHH

Der irakische Premierminister Mustafa Al-Kazemi bereitet sich auf ein Treffen mit US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus vor und trägt dabei gewichtige Akten mit sich, die den Irak sehr belasten. Das Land kämpft in der Tat mit einer erdrückenden Wirtschaftskrise, der Coronavirus-Pandemie, der nicht mehr wünschenswerten US-Militärpräsenz, dem “unkontrollierbaren Gleichgewicht” zwischen Iran und USA und der allgegenwärtigen türkischen Militäraktivität und der Präsenz der Türkei auf irakischem Boden.

Dem Al-Kazemi-Team gehören Wirtschaftsexperten und Diplomaten an, mit dem Ziel, die zweite Runde der strategischen Gespräche fortzusetzen, die im vergangenen Juni zwischen den beiden Ländern begonnen hat. Dieser Austausch wurde beiden Seiten aufgedrängt, nach der verbindlichen Entscheidung des irakischen Parlaments, den US-Truppen den Rückzug aus dem Irak anzuordnen, aufgrund der Ermordung von Generalmajor Qassem Soleimani, dem Führer der “Achse des Widerstands” und Kommandeur der iranischen Revolutionsgarde – neben dem irakischen Kommandeur Abu Mahdi Al-Muhandis – zusammen mit ihren Begleitern im Monat Januar 2020. 

Mehrere Gruppen unbekannter Zugehörigkeit haben US-Basen mit Katjuscha-Raketen und Mörsergranaten angegriffen, wobei sie absichtlich keine tödlichen Verletzungen zufügten. Darüber hinaus wurden irakische Konvois, die Ausrüstungen der US-Streitkräfte transportierten, abgefangen und der Inhalt in Brand gesteckt – mit einer Warnung an die irakischen Fahrer, den US-Streitkräften keine Dienste zu leisten, da sonst auch sie die Folgen zu tragen hätten.

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Diese “bisher unbekannten” Gruppen reagierten damit auf ein gemeinsames Ziel: die US-Streitkräfte zu warnen, dass ihre Präsenz im Irak nicht länger toleriert wird, wenn sie sich nicht, wie vom Parlament gefordert, zurückziehen. Es ist daher zu erwarten, dass diese Gruppen weiter eskalieren und ihre Angriffe intensivieren, um sowohl auf die Regierung Al-Kazemis als auch auf Washington mehr Druck auszuüben, damit sie erkennen, dass die gewaltsame Konfrontation nicht mehr fern ist.

Der Iran hat wiederholt seine Unterstützung für den Irak sowie seine Unterstützung für die Iraker bekundet, die die USA aus dem Irak vertreiben wollen. Als Al-Kazemi im vergangenen Monat Teheran besuchte und sich mit iranischen Beamten traf, sagte ihm Sayyed Ali Khamenei, der Führer der Islamischen Revolution: “Die USA haben Ihren Gast getötet.” Sayyed Khamenei wollte arabische Stammesgefühle wecken, die den Gast heiligen und schützen, um den irakischen Beamten zu sagen, dass sie noch nichts getan haben, um den Mord an ihrem Gast zu rächen, und dass, wenn sich die Iraker gegen die Mörder auflehnen, dies in der Tat ihr Recht sei.

Der irakische Premierminister – der versucht, eine gemeinsame Basis zwischen den USA und dem Iran zu finden – vermittelt also nicht, damit sich Staats-Beamte beider Länder treffen können, da der Iran sich weigert, mit den Mördern von Generalmajor Soleimani, der derzeitigen US-Regierung, in Kontakt zu treten. Al-Kazemi möchte eher versuchen, einen militärischen Zusammenstoß in Mesopotamien zu vermeiden. Die Chancen, dass er sein Vorhaben  in Teheran und Washington durchsetzen kann, sind jedoch gering, solange die derzeitige Trump-Administration an der Macht ist.Die große Herausforderung, vor der Al-Kazemi steht, ist die illegale türkische Präsenz im Irak. Seit vielen Jahren befindet sich die türkische Armee in Bashiqa in Irakisch-Kurdistan, ohne Anzeichen für einen Abzug zu geben. Der Türkei ist es gelungen, mehr als 15 Militärstützpunkte auf irakischem Boden zu errichten, 

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