
Geschrieben von – Elijah J. Magnier:
Übersetzt von CHH
Die Verteidigungsminister Russlands, Sergej Schoigu, der Türkei, Hulusi Akar, und Syriens, Ali Muhammad Abbas, trafen sich in der letzten Woche des Jahres 2022 in Moskau, um die türkisch-syrische Aussöhnung weiter voranzutreiben und einen Nicht-Kriegszustand zwischen Moskaus Verbündeten herzustellen. Es war das erste hochrangige offizielle Treffen seit 2011, wobei sich die Außenminister der Türkei und Syriens bereits letztes Jahr inoffiziell und kurz in Belgrad getroffen hatten. Die Vertreter der Geheimdienste hatten sich bereits mehrfach in Russland, Syrien und der Türkei getroffen. Prominentes Fernbleiben von dem Treffen der Verteidigungsminister war der Iran, einer der Garanten des Astana-Abkommens und der führende syrisch-russische Partner in der Levante. War dies ein Versuch, den Iran aus dem geopolitischen Einflussbereich zu drängen, und wie steht Präsident Bashar al-Assad zu dieser Annäherung?
Präsident Wladimir Putin betrachtet Präsident Recep Tayyip Erdoğan als einen seiner wichtigsten geopolitischen Partner in dieser entscheidenden Phase des westlich-russischen Krieges um das Gebiet der Ukraine. Die Türkei spielt eine entscheidende Rolle zwischen dem Nahen Osten und Europa. Sie ist der größte Beitragszahler der US-geführten NATO-Truppen, die derzeit in diesen Stellvertreterkrieg gegen Russland verwickelt sind. Außerdem überwachte und vermittelte Ankara eine russisch-ukrainische Vereinbarung über den Export von Millionen Tonnen ukrainischen Getreides in die (hauptsächlich reichen und entwickelten) Länder.
Darüber hinaus liefert Russland über die Turk-Stream-Pipeline Gas in die Türkei. Ankara und Moskau haben kürzlich vereinbart, ein Drehkreuz einzurichten, um überschüssiges russisches Gas in der Türkei zu lagern, damit die europäischen Länder das benötigte Gas kaufen können. Die Idee entstand durch die Sabotage der Pipelines Nord Stream 1 und 2 (für die Russland nicht verantwortlich ist) und die Verhängung westlicher Sanktionen gegen russische Energieexporte. Russland räumt der Türkei eine privilegierte Position ein und bietet den europäischen Ländern einen diplomatischen Weg, um die Verlegenheit zu vermeiden, in die sie durch die Verhängung einer Preisobergrenze für das dringend benötigte russische Öl und Gas geraten sind. Außerdem werden dadurch Devisen nach Russland fließen, die das Land benötigt, um den Krieg in der Ukraine zu finanzieren, ohne auf seine Reserven zurückgreifen zu müssen, und um die russische Wirtschaft stabil zu halten. Sowohl Russland als auch die Türkei können davon nur profitieren.
Türkische Streitkräfte und Stützpunkte sind bereits seit Jahren in Syrien im Einsatz und besetzen Teile der nordwestlichen Städte in verschiedenen Grenzgebieten, die Region Idlib und deren Umland. Die türkische Präsenz auf einem gemeinsamen Operationsgebiet mit den Militärberatern der USA, Russlands, Syriens und Irans, selbst in einem relativ kleinen Gebiet und entlang der syrisch-türkischen Grenze, macht Erdoğan zu einem wichtigen Akteur in der Levante.
Das Treffen der Verteidigungsminister in Moskau fand statt, nachdem die Türkei beabsichtigte, einen weiteren Teil Syriens zu besetzen und eine dreißig Kilometer tiefe Pufferzone einzurichten, um die syrischen Kurden der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK – der syrische Zweig) zu bestrafen. Dieses Gebiet wird von den kurdischen Kräften kontrolliert, die den US- und NATO-Besatzungstruppen in diesem Teil Nordostsyriens treu sind. Russland hat mit der syrischen PKK (die auf den Terrorlisten der USA und Europas steht) über einen Rückzug aus der Region und die Wiederherstellung der Kontrolle durch die syrische Armee verhandelt, um eine türkische Invasion zu verhindern. Durch den Druck der USA wurden jedoch jegliche Zugeständnisse der Kurden aufgrund der gegen Syrien verhängten Sanktionen und der Entschlossenheit der USA, das syrische Öl zu stehlen und die syrische Wirtschaft lahmzulegen, verhindert.
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